Jollen

Im Wesentlichen befinden wir uns hier im Bereich der Segelsportboote. Jollen sind die schnellen Flitzer auf den Seen und an der Küste. Es gibt sehr viele unterschiedliche Typen von Jollen. Wir sprechen von Klassen. Jede Klasse hat ihren Standard, der von der jeweiligen Klassenvereinigung festgelegt wird. Weiterführende Informationen dazu findest Du in unserem Segelsportbereich.

Wenn die Jolle dazu genutzt werden soll, gemütlich über den See oder an der Küste entlang zu segeln, eignet sich eine Kieljolle, die wie die Yachten ihre Stabilität über das Gewicht am tiefsten Punkt des Schiffes, dem Kiel, erhält.

Schnell sind dahingegen die formstabilen Jollen. Sie erhalten Ihre Stabilität über ihre Geometrie und nicht zuletzt die Segler, die ihr eigenes Körpergewicht in die Waagschale werfen. Bei den ganz sportlichen Varianten finden wir ein sogenanntes Trapez, einer am oberen Teil des Mastes befestigten Leine, die in die Trapezhose des Seglers eingehängt werden kann. Mit ihr kann sich der Segler weil nach außenbords lehnen um dem Schiff den richtigen Trimm zu geben.

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One Design-Klassen setzen immer öfter auf 3DL

North Sails entwickelt spezielle 3DL-Form für kleine Segel.

Seit Jahren sind in der internationalen Bigboat-Regattaszene 3DL-Segel das Maß aller Dinge. Das revolutionäre Produktionsverfahren von North Sails hat bei Profi-Events wie dem America's Cup, dem Volvo Ocean Race oder dem Med Cup einen Trend eingeleitet, der bis heute anhält. Mittlerweile sind 3DL-Segel nicht nur im Regattazirkus eine feste Größe, sondern haben auch auf Fahrtenschiffen Einzug gehalten.

Durch den großen Erfolg und das unverkennbare Leistungspotenzial von 3DL-Segeln fragen One Design-Segler bereits seit Jahren bei North Sails nach, wann dieses Produktionsverfahren endlich auch für die kleineren Boote angewendet wird. Da zahlreiche Einheitsklassen ihre Klassenregeln dahin gehend geändert haben, dass 3DL-Segel zulässig sind, ist der Bedarf erheblich gestiegen. So dürfen seit Kurzem beispielsweise Melges24 und 505er mit 3DL Segeln an den Start gehen, bei der J24-Klasse ist das innovative Segeldesign zumindest für die Genua zugelassen.

Das Potenzial der neuen 3DL One Design-Segel wurde ziemlich schnell ersichtlich. So belegte der Italiener Alberto Bolzan im August 2010 bei der Melges 24-WM noch während der Testphase sofort den 3. Platz mit 3DL-Segeln aus Kevlar. Und im Herbst gewann ein Boot mit einer der ersten 3DL-Genuas die J24-US-Nationals.

Bisher hat sich North Sails fast ausschließlich auf die Produktion von 3DL-Segeln mit einer Vorlieklänge von nicht weniger als acht Metern beschränkt. „Die bisher verwendeten dreidimensionalen Formen, über denen die 3DL-Segel in einem Stück gefertigt werden, sind für die kleinen One Design-Segel eigentlich zu groß. Kleine Segel haben in bestimmten Bereichen eine viel schärfere Biegung. Das war mit den großen Formen für Bigboat-Segel nur schwer zu realisieren", erläutert Stefan Matschuck, Geschäftsführer von North Sails Deutschland. Aus diesem Grund hat North Sails jetzt die erste kleinere One Design-Form konzipiert, die ganz präzise den gewünschten Shape darstellen kann. Die neue One Design-Form ist trotz ihrer geringen Größe mit doppelt so vielen Kontrollpunkten ausgestattet als die großen Bigboat-Formen.

North Sails sieht in den Einheitsklassen ein riesiges Potenzial für 3DL-Segel. Aktuell konzentrieren sich die North Sails-Designer auf die Optimierung und Produktion für Melges 24, 505er, Platu 25 und J24. Aber auch weitere große internationale One Design-Klassen, bei denen der Einsatz von 3DL-Segeln bereits erlaubt ist, stehen im Fokus.

WAS GENAU IST 3DL?

3DL ist das innovativste Material- und Produktionsverfahren für die Herstellung von Regatta- und Fahrtensegeln. Herkömmliche Segel erhalten ihre dreidimensionale Form durch das Profil von mehreren Segeltuchbahnen, die zusammengenäht oder geklebt werden. 3DL ist anders: Hier wird das gesamte Segel in einem Stück über einer dreidimensionalen Form gebaut.

Im Vorwege wird dafür zunächst eine CAD/CAE-Design-Datei erstellt, die für die Produktion in einem hoch entwickelten Computerprogramm ausgelesen wird. Daraufhin wird eine verstellbare Form angewiesen, das berechnete Profil anzunehmen. Auf die 3D-Form wird eine Mylar-Folie gelegt, anschließend appliziert ein computergesteuertes System präzise die gespannte Aramid- oder Karbon-Faser auf dem Mylarfilm. Ein Faserkopf formt mit den Fäden eine Struktur, die den zu erwartenden Lasten bei dem jeweiligen Segel entsprechen. Im Anschluss wird eine zweite Folie auf der Basisfolie und den Fasern platziert, gespannt und mit einem großen Vakuumbeutel bedeckt, der das Laminat mit einem Druck von ca. 2400 kg pro Quadratmeter thermoplastisch zusammenpresst. Zum Schluss werden Eckverstärkungen, Liektaue, Taschen für die Segellatten und Patches angebracht.

3DL-Segel bieten ein großes Geschwindigkeitspotenzial, weil sie bis zu 20 Prozent (manchmal auch mehr) leichter sind als ein konventionelles Segel. Sie sind formstabiler und dehnen sich weniger. Und der Preis? 3DL kostet mehr als ein Segel aus Bahnen, bei kleineren One Design-Schiffen ist der Unterschied jedoch deutlich geringer als bei größeren. Wenn man die überragende Beständigkeit des Profils von 3DL über mehrere Saisons hinweg betrachtet, dann lohnt sich die Investition in das etwas aufwendigere Verfahren aber auf jeden Fall.