Aiolos liebt den Chiemsee

Am Samstag, den 13. Juni 2015, fand die Auftaktregatta zur Ciemseemeisterschaft 2015 statt. Auf dem neuen Clubgelände des Yacht-Club Urfahrn trafen sich früh 81 Crews, um sich bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet für die bevorstehende Regatta zu stärken. Und das zu Recht, denn die Wettervorhersagen waren - so wie sich das Wetter in den Tagen zuvor präsentiert hatte - alles andere als rosig. Regte sich doch während des Frückstücks noch nicht einmal ein milder Lufthauch, waren für den frühen Nachmittag starke Gewitter angesagt.

So wunderte sich auch niemand, als Wettfahrtleiter Detlef Nass bereits bei der Schiffsführerbesprechung die Bahnverkürzung und damit eine kürzere Wettfahrt bekannt gab. Die Sicherheit der Segler ist nunmal, bei all dem Spaß und der Freude, die eine Regatta am Chiemsee mit sich bringt, höchstes Gebot.

In der Erwartung eines müden Starts der Regatta scherzte der Eine oder Andere bereits, ob bei "dem Sturm" nun das Feld über die Startlinie käme, oder ob die Startlinie zum Feld verlegt werden müsste. Aber dann kam alles ganz anders ...

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Eine Viertelstunde vor dem Start der Regatta erwachte Aiolos. Mit schönen 3-4 Bft Wind legte das gesamt Regattafeld einen Traumstart hin. Schon bald konnten die Spinnaker gesetzt werden. In rauschend schneller Fahrt ging es auf die erste Tonne zu.

Hierbei zeigte sich aber schnell, das seglerisches Können von großem Vorteil war. Der recht böige Wind frischte zeitweise auf über 5 Bft auf. Die großen Leichtwindsegel waren zum Teil nur noch sehr schwer unter Kontrolle zu halten.

Der Kurs führt in einer großen Acht südlich an der Herreninsel vorbei zur Boje 2 vor Schalchen. Von dort ging es über die Boje 3 vor Seebruck vorbei an den "Schützinger Klippen" - Boje 4 - zur Boje 5 vor der Rott-Mündung. Dann zurück zwischen der Fraueninsel und der Krautinsel hindurch zur Boje 6 und der Ziellinie vor Prien/Osternach.

Die Bahnverkürzung wurde aufgrund der Wetterprognose bereits bei der Schiffsführerbesprechung ausgerufen und an der Boje 2 durch die Signalflagge "S" angezeigt.

Zu schnell gesegelt

wäre fast der Gesamtsieger der Regatta Florian Meier mit seinem C-Cat. Denn er war vor dem Regatta-Boot an der Boje 2 angekommen. Die Flagge "S" war noch noch nicht gesetzt und nur mit sehr viel Mühe gelang es einem der Motorboote, ihn noch einzuholen.

Mit einer gesegelten Zeit von 1:15:49h und einer berechneten Zeit von 1:45:04h hatte der kleine Umweg jedoch keinen Einfluß auf seinen sicheren Gesamtsieg in der ersten Wettfahrt des Chiemsee-Cups 2015.

Bei den drei Schnellsten handelt es sich um Mehrrumpfboote, die im Abstand von jeweils 7 Minuten die Ziellinie überquerten. Selbst die flinksten Rennyachten kamen mit einer gesegelten Zeit von 1:43:54h erst nach den drei führenden Mehrrumpfyachten im Ziel an.

Der gute Wind blieb dem Regattafeld während der gesamten Wettfahrt treu. Gegen Mittag paarte der sich dann mit herrlichem Sonnenschein, so dass die Chiemsee-Rund 2015 allen Sportlern beste Segelbedingungen bescheren konnte.

Ein Hoch auf die Sieger

So wunderte sich auch niemand, als kurz nach 15:05 Uhr der letzte Teilnehmer die Ziellinie überquerte und die Regatta fast 2 Stunden früher als geplant beendet war. Aiolos lies es dann auch gut sein ... eine Viertelstunde später schlief der Wind ein.

Die spannende Zieleinfahrt war vom Steg des Yachtclub Urfahrn für jedermann gut zu sehen. Aufgrund des guten Windes war das Regattafeld nicht allzu weit auseinander gezogen. Manche spannende Wettkämpfe auf den letzten Metern ließen die Herzen der Segler höher schlagen.

Die vorhergesagten Gewitter blieben bis in die späten Nachtstunden aus. Auf dem Clubgelände des Yachtclub Urfahrn gesellten sich bald die Regattateilnehmer und Zuschauer um in freundlicher Atmosphäre die Highlights des heutigen Tages noch einmal Revue passieren zu lassen.

Kuliarische Köstlichkeiten mit großem Salatbuffet, selbst eingelegtem Steckerlfisch rundeten die rundum gelungene Auftaktregatta zur Chiemseemeisterschaft 2015 ab. Als dann - der angesagten Gewitter zum Trotz - abends unter freiem Himmel bei herrllich warmen Temperaturen die Gewinner der einzelnen Klassen namentlich vom Projektleiter Uwe Keller ihre Trophäen überreicht bekamen, konnten wir alle es noch gar nicht fassen, dass so ein schöner Segeltag sich nun bald dem Ende neigte.

Chiemsee Classic Cup

Eine Besonderheit des Chiemseecups ist der Chiemsee Classic Cup. Hierbei handelt es sich um eine Wettfahrt in der Wettfahrt, denn Klassen übergreifend traten die klassischen Holzboote gegneinander an. So kam dann der ein oder andere mit mehreren Trophäen unter dem Arm nach Hause - wenn er nicht nur in seiner Klasse, sondern auch unter den Klassikern auf die vordersten Ränge gesegelt war.

Gesponsort wird der Classic-Cup von der französischen Kellerei Veuve Clicquot, Kennern als Garant für erstklassigen Champagner bekannt.

Die nächsten Wettfahrten im Rahmen der Chiemsee-Meisterschaft 2015 finden am

  • 27.6.2015 Chiemsee Yacht Club: "Blaues Band von Prien"
  • 4.7.2015 Seebrucker Regatta Verein: "Hafen Tropy"

statt.

Beide Vereine freuen sich schon jetzt auf eine rege Teilnahme und viele Zuschauer auf dem Clubgelände.

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Kurz und Knapp:

Chiemsee-Rund ist die erste Regatta der Chiemseemeisterschaften 2015.

Sie wird vom Yacht-Club Urfahrn ausgerichtet.

Am Start waren 81 Schiffe und deren Crews.

Der Wettervorhersage zum Trotz erlebten die Sportler und Zuschauer einen der schönsten Segeltage der jungen Saison 2015. Ein handlicher Wind erwachte wenige Minuten vor dem Startschuß und blieb den Sportlern bis zum Ende der Regatta treu.

Für ein Kuriosum sorgte der Gesamtgewinner Florian Meier, der mit seinem C-Cat schneller als die Regattaboote an der Boje 2 angekommen war. Die Signalflagge "S" (Bahnverkürzung) war noch nicht gesetzt. Nur mit großer Mühe gelang es einem der Motorboote noch, ihn einzuholen.

Im Rahmen der Chiemsee-Rund wurde auch die erste Wettfahrt 2015 des Chiemsee-Classic-Cup ausgetragen, in dem nur historische Holzboote gegeneinander antreten.