Der

CHIEMSEE CLASSIC CIRCLE

ist ein loser Zusammenschluss von Holzbootliebhabern am Chiemsee. Ziel ist es, sich rund um das Thema Yachten und Boote in klassischer Holzbauweise unkompliziert auszutauschen. Ganz egal ob Techniktipps, Fotos, Videos, Veranstaltungshinweise, Buchneuheiten, Zeitungsartikel oder Regattaaktivitäten. 

Eines steht immer im Mittelpunkt: Schöne Holzschiffe mit Seele; und die Leidenschaft von Menschen, die diese am Leben halten, oder zum Leben erwecken.

 

Holzschiffe am Chiemsee

Seit über 100 Jahren wird am Chiemsee gesegelt. Insofern gibt es hier "eine Menge Holz" zu entdecken:

Zuerst genannt natürlich die klassische "Chiemseeplätte" und der ebenfalls hier heimische "Schratz". Daneben unzählige weitere Bootsklassen, die die Jahrzehnte meist nicht nur gut überstanden, sondern scheinbar besser dastehen als anno dazumal. Wunderschöne "Drachen", elegante "Schärenkreuzer", die besonders seltene "Sonderklasse", unzählige "Jollenkreuzer" und natürlich die "Rennmaschine" von damals: Die schnelle und wunderschöne "Z-Jolle".

Alle zusammen, und jedes einzelne Schiff für sich, ein seglerisch- und ästhetischer Genuß.

Holzschiffe haben eine lange Tradition in Deutschland. Die älteste klassische Yacht am Chiemsee Marama V hat bereits 105 Sommer gesehen. Trotzdem - oder gerade deshalb? - fiindet man sie heute immer wieder auf den vordersten Rängen in Klassik- und Yardstickregatten wieder.

Chiemsee Classic Cup

Im Rahmen der Chiemsee-Meisterschaft wird auch der Chiemsee Classic Cup ausgetragen. Hierbei handelt es sich um eine Regatta in der Regatta. Die Ergebnisse der klassischen Yachten werden in einer gesonderten Gruppe nochmals ausgewertet.

Der Sponsor Veuve Clicquot hat einen Wanderpokal gestiftet, der der jeweils schnellst klassischen Yacht verliehen wird. Ausserdem winken den drei schnellsten klassischen Yachten jeweils eine leckere Flasche Champagner zu.

Schärenkreuzer in Süddeutschland

Nach dem 1. Weltkrieg waren deutsche Regattasegler weitestgehend isoliert. Keine ausländische Nation wollte gegen deutsche Segler zu Wettfahrten antreten. Dies änderte sich erst, als es dem DSV 1919 gelang, schwedische Segler für ein neuerliches internationales Wettrennen zu begeistern. Auch in Finnland konnte dafür die Begeisterung geweckt werden.

Man einigte sich darauf, diese Rennen auf der in Schweden beliebten Schärenklasse auszuführen. Zur Debatte standen der 55qm und der 40qm Schärenkreuzer. Der DSV entschied sich schließlich für den 40qm Schärenkreuzer, der 1920 auch olympische Klasse wurde.

Die ersten Schärenkreuzer in Deutschland fanden sich kurz darauf im Norden ein. Insbesondere auf der Kieler Woche waren sie bald zu Gast.

Bereits 1921 wurden aber auch schon Schären nach Süddeutschland verkauft. Insbesondere am Starnberger See fanden sie dort ihre neue Heimat. Das Interesse an den eleganten Booten wuchs im Süden beträchtlich. So hatte die Münchner Woche 1926 auf dem Starnberger See bereits neun 40er am Start.

Die folgenden Regatten am Starnberger See, Chiemsee und Bodensee erfreuten sich stetig wachsender Felder von 40er Schären. Ende der 20er Jahre waren bereits etwa 30 Boote an diesen Revieren beheimatet. Sie erregten aufgrund ihrer eleganten Linien, ihrer Schnelligkeit und Seetüchtigkeit Aufsehen, wo immer sie auftraten.

Der 2. Weltkrieg und die Nachkriegswirren setzen den 40er Schären in Süddeutschland sehr zu. 12 Boote gingen verloren und für den Rest bestand die Gefahr, dass die Bleikiele eingezogen und zu Munition verarbeitet werden sollten. Nur durch den geschickten Schachzug, die betroffenen Boote in eine aktiv an Wettfahrten teilnehmende Klasse einstufen zu lassen, konnten sie davor bewahrt werden.

Renaissance der Schären

Als Anfang der 50er Jahre am Starnberger See die Regatta Szene wieder lebendig wurde, fanden sich auch die Schären, die den Krieg überstanden hatten, wieder ein. Mehr als fünf bis sechs Meldungen pro Wettfahrt waren aber selten zu verzeichnen.

Die immer kleiner werdenden Regattafelder hatten zur Folge, dass die 40er immer häufiger auf Langstreckenregatten am Chiemsee, Starnberger See, Ammersee, Bodensee und auch am Gardasee antraten. Hier maßen sie sich mit Booten anderer Klassen und Konstruktionen, stachen jedoch auch hier immer wieder als besonders elegante und seetüchtige Schiffe aus den großen Teilnehmerfeldern hervor.

Die damit verbundene Teilnahme an Yardstick-Regatten führte dazu, dass die 40er immer größere Segel verwendeten. Masthöhen von 18m über Deck, Segelflächen von 100m2 und Spinnaker mit einer Größe von bis zu 200m2 wurden gefahren - die Kielyachten fuhren hierzu zum Teil mit drei bis vier Mann im Trapez!

Segler und Zuschauer waren begeistert davon, wie schnell die eleganten Boote mit diesen großen Segelflächen schon bei leichtestem Wind ansprangen und welch enorme Geschwindigkeiten sich bei stärkerem Wind halbwinds und raumschots erzielen ließen. Es hat sehr viel Freude gemacht, die Boote an der Grenze ihrer Möglichkeiten zu segeln.

Ende der 80er Jahre wuchs in Süddeutschland das Interesse an den traditionellen Yachten wieder. 1990 wurde am Starnberger See die Münchner Woche als Traditionssegelregatta wieder eingeführt. Ähnlich geartete Regatten an anderen Seen folgten bald. Die Münchner Woche erfreute sich bald einer hohen Meldezahl, darunter anfangs sechs bis acht, später soger bis zu zwölf 40er Schären.

Die Klassenvereinigung der 40er Schärenkreuzer wurde 1997 wieder gegründet. Die neu erwachte Begeisterung für Traditionssegler hatte die 40er Klasse erfasst. Viele Boote wurden sorgfältig und mit viel Liebe und Hingabe restauriert. Auf den Regatten am Chiemsee, Starnberger See und Ammersee waren bald wieder viele Boote aus anderen Revieren zu Gast - Die Renaissance der Schärenkreuzer war gelungen.

Kurz und Knapp:

Der Chiemsee Classic Cup knüpft an die Traditionsregatten am Chiemsee und Starnberger-See der 30er Jahre an.

Elegante, schnittige Holzschiffe mit beeindruckender Takelage zeigen, dass Traditionssegeln bei weitem nicht die Weitergabe von Asche, sondern nach wie vor eine sportliche Herausforderung einer ganz besonderen Art ist.

Der Chiemsee-Classic-Cup wird zusammen mit den Wettfahrten der Chiemsee-Meisterschaft ausgetragen.

Der Sponsor

Philippe Clicquot, der Gründer des weltweit bekannten Champagner-Hauses wählte den Anker, als christliches Symbol der Hoffnung, im Jahre 1798 als Korkenprägung. Diese war vor der Verwendung von Flaschenetiketten das einzige Markenzeichen des Champagner-Hauses.

Als Madame Clicquot die Firma 1805 übernahm, behielt sie das Prägezeichen, dem das Hause Veuve Clicquot über Jahrhunderte hinweg treu blieb, bei.

Mit seiner Verbundenheit zum Traditionsseglen verleiht Veuve Cliquot diesem Symbol eine weitere, neue Bedeutung. Denn auch die niemals alternden, eleganten Traditionsschiffe sind zum Teil über hundert Jahre alt, aber trotzdem - wie der Champagner - spritzig wie am ersten Tag.

Der Chiemsee Classic Circle bedankt sich bei Veuve Clicquot für die Unterstützung, ohne die der Chiemsee Classic Cup nicht zu dem geworden wäre, was er heute ist.