Mehrrumpfboote

Wer kennt Sie nicht, die spektakulären Bilder von Multihulls beim Brechen neuer Geschwindigkeitsrekorde. Nicht zuletzt durch die spektakulären Impressionen des America‘s Cup vor San Francisco boomt das Multihull Segeln.

In dieser Rubrik wenden wir uns dem Segeln auf Kufen zu. Der geringe Tiefgang führt zu Geschwindigkeitsvorteilen gegenüber Monohulls auf Vorwindkursen. Jedoch wird das mit dem Verlust des aufrichtenden Moments eines tief liegenden Kiels eingekauft. Multihulls sind aus diesem Grund prinzipiell kenterbar.

In dieser Rubrik gehen wir auf die Besonderheiten der Mehrrumpfboote ein und darauf, was Du beim Segeln beachten solltest.

 

Katamarane

kennen wir von unseren Seen, oder aus dem Urlaub an der Küste. Katamarane, Segelboote mit zwei Rümpfen, sind extra-leichte Sportgeräte.

Offene Rennkatamarane werden entgegen den Jollen nicht in Klassen, sondern in Divisionen von A bis D unterteilt. Die Divisionen werden definiert über die jeweilige maximale Länge, Breite und Segelfläche, die ein Rennkatamaran erreichen darf. Renn- und Sportkatamarane haben zwei feste Rümpfe, meist aus GFK oder Verbundmaterialien.

Im Freizeitbereich sind auch Katamarane mit aufblasbaren Rümpfen bekannt. Die sogenannten Schlauchboot-Segelkatamarane sind bei in der Regel geringer Welle und Wind bis zu 5 Bft einsetzbar. Aufgrund der Möglichkeit, Schlauchboot-Segelkatamarane extrem klein zusammenlegen zu können, sind sie leicht zu transportieren und benötigen keinen Dauerliegeplatz.

 

Rekordhalter

Die absoluten Geschwindigkeitsrekorde wurden mit Trimaranen erreicht. Hierbei handelt es sich um Segelboote mit 3 Rümpfen. Von diesen ist in der Regel der mittlere größer ausgebaut und beherbergt die Kajüte. Die beiden außenliegenden Schwimmkörper dienen im Wesentlichen der Kippstabilität.

Trimarane werden in der Regel so gesegelt, dass sich der Luv-seitige der beiden Schwimmkörper leicht aus dem Wasser hebt. Bei Höchstgeschwindigkeitsfahrten verlässt zum Teil sogar der mittlere Rumpf das Wasser, so dass die benetzte Fläche sich nur noch auf den Lee-seitigen Schwimmkörper begrenzt.

Trimarane erreichen die höchsten Geschwindigkeiten unter den Segelbooten. Selbst die Geschwindigkeitsrekorde von Surfern auf kurze Distanzen (500m und 1km) konnten von Trimaranen nachhaltig eingestellt werden. Nur den zu den Seglern zählenden Kite-Surfern gelingt es immer wieder, die von Trimaranen aufgestellten Rekorde zu schlagen.

 

Mehrrumpfyachten

Als Katamaran ausgebaute Fahrtenyachten bestechen durch ihr großes Platzangebot und ihre hervorragenden Segeleigenschaften auf Vorwindkursen. Da zwei Rümpfe verbaut sind, werden bei den meisten Bauformen dort die Kojen und Nasszellen untergebracht, während das Brückendeck für Salon, Pantry, Navigation und Nautik genutzt wird.

Katamarane haben im Vergleich zu Einrumpf-Yachten einen geringeren Tiefgang. Bei Fahrtenkatamaranen sind an beiden Rümpfen Kiele angebracht, die aufgrund der günstigen Hebelwirkung nicht so tiefgehend ausgelegt werden müssen, wie bei Einrumpfbooten. Zudem kommt die Formstabilität ergänzend hinzu, so dass das aufrichtende Moment nicht durch das Kielgewicht alleine erbracht werden muss.

Auf Amwindkursen krängen Katamarane im Vergleich zu Einrumpfyachten kaum. Allerdings ergibt sich durch den geringen Tiefgang ein im Vergleich zu Einrumpfyachten kleinerer Lateralplan, so dass in der Regel weniger Höhe gelaufen werden kann.

Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten sind höher als bei Einrumpfyachten. So sind zum Beispiel zwei Motoren notwendig. Die Mehrkosten zahlen sich jedoch durch hervorragende Manöviereigenschaften und zusätzlich gewonnene Sicherheit aus.

Katamarane benötigen breitere Liegeplätze als Einrumpfyachten. Hierdurch ergeben sich in den meisten Häfen höhere Liegekosten. Beim Ankern ist zu bedenken, dass Katamarane andere Schwoj-Kreise ziehen, als Einrumpfyachten. Auf genügen freien Seeraum muss daher geachtet werden.

 

Das könnte Dich auch interessieren

Mach mit!

Du bist herzlich eingeladen uns Deine Events zu melden, damit wir sie hier veröffentlichen können. Bitte schreib uns unter presse@segeln.de

Portal von Seglern für Segler.