Segelrekorde
Rekorde gibt es in jeder Sportart. Aufgrund des Facettenreichtums des Segelsports gibt es in Bezug auf Segelrekorde im Vergleich zu nahezu allen anderen Sportarten jedoch einen wesentlichen Unterschied: Rekorde sind in vielen Bereichen des Segelsports möglich und sie sind nicht unbedingt miteinander vergleichbar.
Die drei wichtigsten und bekanntesten Rekorddisziplinen im Segelsport teilen sich auf in
- Geschwindigkeitsrekorde
- Altersrekorde
- Erstmaligkeit
und ein weites Spektrum weiterer Bestleistungen
Segeln.de, die Plattform von Seglern für Segler befasst sich auf den folgenden Seiten mit Segelrekorden. Kannst Du dazu etwas beitragen? Hast Du selber eine Bestleistung im Segelsport erzielt oder kannst Du über eine solche berichten?
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Geschwindigkeitsrekorde
1972 wurde das World Sailing Speed Record Council (WSSRC) gegründet. Seine Zielsetzung ist es, die Hochgeschwindigkeitsrekorde im Segelsport zu Wasser zu bewerten und zu registrieren. Zunächst konzentrierte man sich auf Geschwindigkeitsmessungen auf einer exakt 500 Meter langen geraden Strecke. Seit 1988 registriert das WSSRC auch weitere Rekorde, wie zum Beispiel Etmale auf Long-Distance Rennen.
Das WSSRC ist ausschließlich für Geschwindigkeitsrekorde zuständig und wird sich explizit nicht mit anderen Rekorden, wie zum Beispiel Altersrekorden, befassen.
Am 28. Februar 2014 registrierte das WSSRC einen neuen Einhand-Weltrekord:
Der 103 Fuß Trimaran Banque Populaire, erreichte mit dem Franzosen Armel Le Cleac'h an der Pinne am 26. Januar 2014 ein Etmal von 682,85 sm. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,45 kn. Damit wurde der vorherige Rekord des Franzosen Francis Joyon mit 666,72 sm aus dem Jahre 2012 eingestellt.
Premieren
In so gut wie keinem nautischen Bücherregal darf heute der Reisebericht von Capt. Joshua Slocum fehlen. Der am 20. Februar 1844 in Neuschottland geborene Seemann und Schriftsteller war der erste, der dokumentiert eine Einhand-Weltumsegelung erfolgreich vollenden konnte.
Viele weitere Premieren haben sich dem angeschlossen. Einer der bekanntesten Pioniere ist der Deutsche Wilfried Erdmann, der die Erde bereits mehrfach auf eigenem Kiel umrundet hat: Alleine mit Stopps, mit der Familie, Einhand non-stop mit und gegen die vorherrschenden Winde.
Derartige Premieren gibt es sehr viele. Einhand über den Atlantik, mit einem Sportboot durch die Nordwest-Passage und viele mehr.
Der Jüngste und Älteste
In den letzten Jahren haben vor allem junge Segler und Seglerinnen auf sich aufmerksam gemacht. Beeindruckt durch den Schiffbruch der Amerikanein Abby Sunderland unterband ein Gericht in den Niederlanden 2009 den Rekordversuch der damals 13 jährigen Neuseeländerin Laura Dekker. Laura konnte erst ein Jahr nach diesem Gerichtsurteil starten und ist heute die jüngste Einhand-Weltumseglerin. Sie hat damit den Rekord der Australierin Jessica Watson geschlagen, die eine Woche vor ihrem 17. Geburtstag ihre Weltumsegelung erfolgreich beendete. Allerdings ist Jessica non-stop gesegelt, während Laura Zwischenstopps eingelegt hat.
Die Leistungen aller sind beeindruckend. Derartige Rekorde liegen meist tief in der Familie der Rekordhalter verwurzelt. Abby Sunderland's Bruder Zac hat seinerseits in jungen Jahren die Welt umsegelt und teilt sich diesen Triumph mit dem in Deutschland geborenen Australier Jesse Martin. Laura Dekker wurde in Neuseeland auf einem Schiff geboren.
Der Engländer Michael Perham ist der jüngste Einhand-Atlantik-Überquerer. Er hat diese Strecke im Alter von 14 Jahren erfolgreich absolviert.
Diese Rekorde jüngster Segler sind nicht unumstritten. Ein Gericht in den Niederlanden hat zunächst Laura Dekker's Rekordversuch unterbunden, da Sorge um das Wohlergehen und die Entwicklung des Mädchens geäußert wurden. Das Guinessbuch der Rekorde hat aus Sorge vor Nachahmern ihren Rekord nicht aufgenommen.
Weitere Rekorde
Es gibt viele Möglichkeiten, im Segelsport durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam zu machen.
So vollbrachte die Deutsche Susanne Huber-Curphey zum Beispiel ein außerordentliches Stück Seemannschaft, als sie ihren Ehemann mit seinem havarierten Schiff eine Woche lang in der stürmischen Tasmansee unter Segel nach Neuseeland schleppte. Beide, Susanne und ihr Mann, waren zu diesem Zeitpunkt als Einhandsegler jeweils alleine auf ihrem Schiff.
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