Der Starnberger See

(bis 1962: Würmsee) liegt 25 Kilometer südwestlich von München. Er ist der fünftgrößte See Deutschlands, nach dem Bodensee, der Müritz, dem Chiemsee und dem Schweriner See.

Der Starnberger See ist durchchnittlich 53,2m (maximal 127,8m) tief. Er speichert ein Volumen von fast 3 Mrd m3 Wasser. Nur der Bodensee übertrifft dies in Deutschland.

Der See ist monomiktisch, das heißt sein Wasser durchmischt sich nur einmal jährlich im Frühjahr und verändert seine Temperatur aufgrund seiner Größe nur sehr langsam. Trotzdem zeichnet sich das Wasser durch einen sehr ausgeglichenen PH-Wert (8,0) und Trinkwasserqualität aus.

Weltweit bekannt geworden ist der See auch durch den skandalumwitterten Tod König Ludwigs II. 1886. An dieses Ereignis erinnern noch heute eine Votivkapelle und ein Holzkreuz im See nahe der Sterbestelle in Berg.

Hochkarätiger Segelsport

Gleich drei Bundesliga-Vereine sind am Starnberger See beheimatet:

  • Der Bayerische Yachtclub (BYC) in Starnberg
  • Der Münchner Yachtclub (MYC) in Starnberg
  • Der Deutsche Touring Yacht-Club (DTYC) in Tutzing


Begünstigt durch die herrliche Lage an einem der größten Seen Deutschlands hat sich hier eine Elite des deutschen Segelsports entwickelt. Teams aus diesen Clubs haben sogar schon an den olympischen Spielen teilgenommen.

Wird deshalb auf dem Starnberger See nur Hochleistungssport betrieben? Nein, denn neben den drei vorgestellten Vereinen haben sich vor den Toren Starnbergs insgesamt 17 tolle Segelvereine angesiedelt. Jeder davon hat seinen ganz eigenen Schwerpunkt und mindestens einer ist sicherlich auch genau der richtige für Dich.

Starnbergs

heutiger Stadtteil Achheim wurde 948/957 erstmals urkundlich als Ouiheim erwähnt. Der Name Starnberch hingegen bezieht sich auf eine, 1226 erstmals erwähnte, nördlich von Ouiheim gelegene Siedlung.

Starnberg profitierte im 15. Jhd stark von zunehmenden Bedeutung der nahe gelegenen Stadt München. Zu dieser Zeit wandelte es sich immer mehr zur Sommerresidenz der Münchener Hofgesellschaft. Bereits im Jahre 1490 begann der Aufbau eines Schiffparks. Dieser fand seinen Höhepunkt mit dem Bau der Bucentaur, einem Prunkschiff, das Kurfürst Ferdinand Maria 1662 für seine Gemahlin Henriette Adelaide nach venezianischem Vorbild bauen ließ. Zu den legendären Seefesten und Seejagden, die bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts an Bord der Bucentaur stattfanden, waren Gäste aus ganz Europa geladen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließen sich betuchte Familien rund um den Starnberger See am Seeufer die ersten Villen als Sommersitz erbauen. Unter ihnen war Baurat Johann Ulrich Himbsel, der sich 1827 in Leoni ansiedelte. Als Gründer der Dampfschifffahrt auf dem Starnberger See gab er den Anstoß für die sprunghafte Entwicklung des Dorfes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1848 erhielt er von Maximilian II. die Erlaubnis zum Bau eines Dampfschiffs und einer Eisenbahnlinie zwischen München und Starnberg.  Den Ausbau der Bahnstrecke München–Starnberg begann er auf eigene Kosten. 1854 wurde die Linie mit einem Festzug eröffnet.

Mit dem nun vorhandenen Anschluss nach München und der damit verbundenen Möglichkeit, in der Stadt zu arbeiten und am See zu leben, veränderte das Stadtbild von Starnberg auf eine sehr schnelle und beeindruckende Weise. In einem regelrechten Bauboom entstanden Stadtvillen und Landhäuser, die sich Professoren, Advokaten, Künstler und Kaufleute nun nicht mehr nur als Sommer-, sondern als Hauptwohnsitz errichteten. Für Unterhaltung sorgten Segelregatten, Promenadenkonzerte und vor allem eine luxuriös ausgestattete Badeanstalt. Aus ihr ging 1905 als besondere Attraktion das Undosa hervor, das erste Wellenbad Deutschlands.

Die heutige Kreisstadt Starnberg hat sich vom Touristenort zu einem breit gefächerten Wirtschaftsstandort und zum kulturellen Zentrum des ihn umgebenden Fünfseenlands entwickelt. Die Kernstadt (ohne die eingemeindeten Ortsteile) ist inzwischen bei etwas mehr als 11.000 Einwohnern angelangt.

Tutzing

Die Gegend um Tutzing war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Durch eine Schenkung an das Kloster Benediktbeuern kam es 742 zur ersten urkundlichen Erwähnung. Der Name Tutzing stammt von der Familie Tozzi und Tuzzo zu Huosi, einem der bayerischen Ur- und Hochadelsgeschlechter. Das deutet darauf hin, dass der Ort bereits im 6. Jahrhundert bestand. Er war bis ins 19. Jahrhundert ein einfaches Fischerdorf.

Bereits 1866 wurde die Eisenbahn München – Starnberg nach Tutzing verlängert. Auch Tutzing bekam damit Aufwind im Zuge der einsetzenden rasanten wirtschaftlichen Entwicklung des Fünfseenlandes.

Von 1936 bis 1940 war der Industrielle und Reichstagsabgeordnete Albert Hackelsberger Schlossbesitzer. Er wurde 1938 unter Vorwänden des Hochverrates beschuldgt und verstarb noch 1940 in der Untersuchungshaft . Seine Frau verkaufte daraufhin das Schloss an Ida Kaselowsky, Erbin der Firma Oetker. Für 350.000 Mark erwarb schließlich die damalige Mieterin, die evangelische Landeskirche, im Frühjahr 1949 das Tutzinger Schloss mit zwei Dritteln des Grundbesitzes, und errichtete an dieser Stelle die Evangelische Akademie Tutzing.

Mit knapp 9.600 Einwohnern (31.12.2014) ist Tutzing heute die zweitgrößte Stadt nach Starnberg am Starnberger See.

Die Vereine


FCSS Fussballclub Seeshaupt e.V. Abteilung Segeln
FSV Feldafinger Seglerverein e.V.
MRV Marine - Regatta - Verein e.V.
MYC Münchner Yacht Club e.V.
SCW Segelclub Würmsee Starnberg e.V.
SRC Starnberger Regatta-Club e.V.
SVOS Segelverein Oberland Seeshaupt e.V.
USCM Universitätssportclub München e.V.
YCP Yacht - Club Possenhofen e.V.
YCSS Yacht - Club Seeshaupt e.V.
YCRO Yacht Club Roseninsel
YCSTH Yacht Club St. Heinrich e.V.
YCAM Yachtclub Ambach e.V.
  SEFSTA Segelfreunde Starnberger See e.V.
BYC Bayerischer Yacht - Club e.V.
MRSV Münchener Ruder- u. Segelverein "Bayern" v. 1910 e.V.
DTYC Deutscher Touring Yacht Club e.V.

 

König Ludwig II.

Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach war vom 10. März 1864 bis zu seinem Tod König von Bayern. Er starb am Abend des 13. Juni 1886 in Ufernähe am Ostufer des Starnberger Sees nahe des Schloß Berg.

Es ist bis heute nicht nachhaltig erwiesen, ob es sich um einen Freitod des Königs handelte. Mit ihm zusammen starb der Arzt Prof.  Bernhard von Gudden, der kurz zuvor, ohne persönliche Untersuchung, Ludwig für „seelengestört" und „unheilbar" erklärt hatte.

Dieses ärtzlichen Befundes zu Folge wurde Ludwig II. am 8. Juni 1886 seines Amtes enthoben. Ludwig II. wurde zwei Tage vor seinem Tod in Gewahrsam genommen und nach Schloß Berg verbracht. Am Abend seines Todes unternahm er einen Spaziergang am See mit Prof. von Gudden. Dessen Rolle beim Tod des Königs ist nicht vollständig aufgeklärt.

Heute erinnert eine Votivkapelle und ein Holzkreuz im See nahe der Sterbestelle in Berg an den letzten König der Bayern.