Das Gros der Yachten - die Slup

Die Slup ist wie die Jolle oder der Daysailer mit einem Mast ausgerüstet. Die Besegelung ist ähnlich: Achtern am Baum wird das Großsegel gefahren und - meist am Vorstag - das Vorsegel. Dieses jedoch unterscheidet sich in den meisten Fällen bereits von der klassischen Fock einer Jolle.

1927 wurde im Rahmen einer 6-Meter-Rennyachten Regatta vor Genua von dem schwedischen Segler Sven Salén erstmals ein Vorsegel gesetzt, das so deutlich größer als eine Fock war, dass es mit dem Großsegel überlappte. Das Segel wurde aufgrund dieser Regatta bald Genua genannt und hat heute Einzug auf den meisten Yachten gefunden.

Vor dem Vorstag verfügen Yachten hier und da auch über ein weiteres Stag, an dem ein weiteres Vorsegel, der Klüver, gefahren werden kann.

Wie Jolle und Daysailer handelt es sich bei Groß, Fock, Genua und Klüver um Schratsegel, die auf Vorwindkursen durch Blister, Gennaker oder Spinnaker ergänzt werden können.

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Sloop - Kleine Schiffe und schwimmende Inseln

Der Name Sloop hat seinen Ursprung in der englischen Marine. Dort bezeichnete man im 17. bis 19. Jahrhundert alle kleinen Schiffe, die nicht irgendwie anders klassifiziert waren, als Sloop. Zum damaligen Zeitpunkt waren dies - so wie heute in der Sportschifffahrt - einmastige Segelschiffe. Im 20. Jahrhundert, mit der aufkommenden Dampfschifffahrt, wurde der Begriff Sloop auf kleinere, auch dampfbetriebene, Kriegsschiffe ausgeweitet.

Die Sloops des 17. Jahrhunderts wurden mit kleiner Mannschaft gefahren, meist nur mit einem Offizier im Rang eines Leutnants als Schiffsführer.  Die Bedeutung dieser kleinen und wendigen Schiffe insbesondere bei der Nachrichtenübermittlung, der Aufklärung und als Unterstützungsfahrzeuge für die großen Schiffe, nahm jedoch rasant zu. Die Besatzung musste um die Position des Navigators erweitert werden, woraus in England der Rang eines kommandierenden Seeoffiziers entstand. Master and Commander.

Schnell wurden Sloops aufgrund des weitreichenden Einsatzgebiets mit unterschiedlichen Takelungsarten ausgestattet. Es kamen weitere Masten hinzu. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden Sloops mit Schnautakelung - zwei Masten mit Rahsegeln - aus denen sich später Fregatten- und Vollschiffs-Typen entwickelten.

1794 schließlich wurde der militärische Rang Master and Commander offiziell auf Commander verkürzt.

Man bezeichnete jede Marineeinheit, die durch einen Commander geführt wurde als Sloop. Das galt nicht  nur für die kleinen Seefahrzeuge, sondern auch für große, klassifizierte Marineschiffe. Dies wurde dann sogar auf Marine-Einheiten ausgeweitet, die nicht zu Wasser schwammen: 1804 eroberten die Engländer den Felsen Rocher du Diamant vor der Karibikinsel Martinique. Er wurde als Batterie ausgebaut und unter das Kommando eines Commanders gestellt. Folgerichtig wurde er daraufhin in den Bestandslisten der Royal Navy als Sloop HMS Diamond Rock geführt.

Slup, Schaluppen und Sloops in der Sportschifffahrt

In der Sportschifffahrt kennen wir aber den Begriff der Slup oder Schaluppe. Englisch "sloop" bezeichnet dies eine Segelyacht mit einem Mast und der Slup-Takelung, besehend aus einem Groß- und einem Vorsegel.

Das Groß wird achtern am Großbaum gefahren, an dem die Unterliek des Segels angeschlagen ist.

Als Vorsegel kommt eine am Vorstag angeschlagene Fock oder  Genua zum Einsatz. Die Genua unterscheidet sich von der Fock  dadurch, dass sie achterlich mit dem Großsegel überlappt. Regattayachten sind oft mit mehreren Genuas ausgerüstet, die sich in Segelprofil und Überlappungsgrad in drei Segelklassen einteilen lassen:

  • Die große Genua I für leichte Winde 1-2 Bft überlappt ca. 150%,
  • die mittlere Genua II für stärkere Winde 3-4 Bft überlappt hingegen nur noch um ca. 135%, während
  •  die kleine Genua III für Winde zwischen 4-5 Bft nur noch um ca. 105% überlappt.

 

Durch die Überlappung bildet sich auf Amwind-Kursen zwischen Groß und Genua ein Strömungskanal. Damit zieht der Wind auf der Aussenseite des Großsegels schneller vorbei. Der Luftdruck gegenüber der Innenseite wird verringert. Das Ergebnis: Der Vortrieb des Großsegels wird durch den entstehenden lokalen Düseneffekt vergrößert.

Auf raumen Kursen sind es die Größe des Vorsegels und das bauchige Profil der Genua, die einen Geschwindigkeitvorteil hervorbringen.

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Kurz und knapp:

Der Name Sloop kommt ursprünglich von der  Royal Navy. Anfangs für kleine, wendige Schiffe genutzt, bezeichnete man dort ab dem 19. Jahrhundert alle Marine-Einheiten, die von einem Commander angeführt wurden, als Sloop.

Kurios: Auch die Batterie auf der Felsen Roche du Diamant vor der Karibikinsel Martinique wurde von einem Commander geführt. In den Bestandlisten der Royal Navy wird dieser Felsen als Sloop HMS Diamond Rock geführt.

Eine Slup oder Schaluppe (engl.: sloop) in der Sportschifffahrt ist ein Segelschiff mit einem Mast und zwei Segeln:

  • Achtern das Großsegel
  • Vorne die Fock oder Genua.