Das Seemannswörterbuch - V

Aktualisierungen

18.2.2014 Die Rubrik wurde neu angelegt

VCM-Tanker

Vinylchlorid-Monomer-Tanker

Vinylchlorid-Monomer (VCM, Betonung auf dem 'e') ist das Ausgangsmaterial, aus dem PVC hergestellt wird. Es handlet sich um ein hoch entflammbares und explosives Gas (vergeleichbar mit dem "Feuerzeuggas" Butan) mit einem Siedepunkt bei -13,9°C. Es hat darüber hinaus ein stark narkotisierende Wirkung (ähnlich Chloroform). in den 1950er Jahren wurde VCM als Anästhetikum in der Medizin verwendet. In den 1970er Jahren stellte sich darüber hinaus eine mögliche Krebs-erregende Wirkung von VCM heraus.

Aus diesem Grund muß VCM mit besonderer Vorsicht gelagert und transportiert werden. VCM-Tanker sind mit besonderen schock- und korrosionsabsorbierenden VMS-Tanks ausgestattet. VCM wird auf den Tankern auf eine Temperatur deutlich unter dem Siedepunkt des Gases abgekühlt. Der von der Meyer-Werft 2007 fertiggestellte Gastanker Clipper Helen kann VCM (und ähnlich gefährliche gase) z.B. auf eine Temperatur von -48°C herunterkühlen.

VCM-Tanker werden auch LEG/LPG-Tanker und umgangssprachlich Gastanker genannt.


VDR

Verband Deutscher Reeder

der zentrale Bundesspitzenverband der deutschen Seeschifffahrt mit Hauptsitz in Hamburg.

Sein Ziel ist die Vertretung der überbetrieblichen Interessen der deutschen Reedereien auf Ebene des Bundes, der Länder und international, insbesondere gegenüber europäischen und internationalen Institutionen.


VLOOC

Very Large Ore Oil Carrier; sehr großer Erz-Ölfahrer, -frachter, kombiniertes Frachtschiff mit einer Schwerguttragfähigkeit von 150000 Tonnen bis 300000 Tonnen und darüber


Valeman

Matrose, der beim Heringsschlachten mit einem Schöpfnetz aus der Heringskrippe herausschöpft und verteilt und damit das Arbeitstempo angibt


Vamarie-Takelung

Spreizgaffeltakelung


Verblocken

Verkeilen von Ladung


Verbrüderungsschäkel

ein Schäkel in U-Form mit ovalem Bolzen, der Ankerkette und Anker verbindet


Verdränger

ein Schiff, das sich zu jeder Zeit mit dem kompletten Unterwasserschiff im Wasser befindet und dieses verdrängt


Verdrängung

Ein Schiff in Verdrängerfahrt, verdrängt eine Menge an Wasser, die dasselbe Gesamtgewicht wie das Schiff selber, auf die Waage brächte. Die Verdrängung (frz. Deplacement) eines Schiffes entspricht also dessen Gewicht.

Ein Schiff mit einer Verdrängung von 10.000 Tonnen verdrängt 10.000 metrische Tonnen Wasser. Dies entspricht etwa 10.000 m³ Süßwasser bei 3,98 °C (der Temperatur, bei der Wasser sein größte Dichte hat)


Verdrängungstonnage

Deplacement, Deplacementtonnage, ist eine Fehlbezeichnung und wird für Kriegsschiffe gebraucht, die nicht vermessen sind, sondern bei denen die Hafen-, Kanal-, und ähnliche Gebühren nach der Verdrängung berechnet werden
 


Verklicker

ein kleines Band oder Fähnchen, das üblicherweise gut sichtbar am stehenden Gut eines Segelbootes befestigt wird, um die Windrichtung anzuzeigen (umgangssprachlich: jemandem etwas verklickern = jemanden ins Bild setzen)


Verschanzung

der feste Teil der Reling


Very-Signalsystem

nach dem Morsecode-Prinzip mit roten und grünen Leuchtkugeln: rot=Punkt, grün=Strich; nicht mehr in Gebrauch


Vogelnavigation

Irgendwann kamen Seeleute das erste Mal auf den Gedanken, Vögel mit an Bord zu nehmen, die sich beim Auffliegen in Richtung Land bewegen. Eines der bekanntesten Beispiele, Noahs Prüfung auf Sinken der Sintflut


Volksoffizier

Schiffsoffizier, der aus dem Mannschaftsstand hervorgegangen ist


Vollfroster

Heckfänger


Vorleine (Bugleine)

Ein Schiff benötigt pro Seite vier Festmacherleinen, zwei seitlich vorne und zwei seitlich am Heck. Liegt das Schiff längs des Kais, so zeigt die betreffende seitliche Vorleine vom Bug aus schräg nach vorn zum Kai


Vorliek

die Vorderkante eines Segels, das kein Rahsegel ist


Vorreiber

Riegel


Vorspring

 

Diejenige der beiden vorderen Festmacherleinen, die vom Bug aus schräg nach hinten zum Kai zeigt

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